Blogeintrag
Die schwierigsten Sprachen der Welt
von Darij Wand
Sprache ist ein komplexes Thema und stellt uns oft vor große Herausforderungen. Es reicht nicht, nur pures Wissen über die Sprache zu haben, auch der soziale und kulturelle Kontext muss immer beachtet werden. Nur so ist eine erfolgreiche Kommunikation möglich.
Doch welche Sprachen auf der Welt sind am schwersten vom oder ins Deutsche zu übersetzen und benötigen deshalb sehr viel Know-how? Viele nicht-deutschsprachige Menschen würden sicher direkt auch unsere Sprache in diese Kategorie inkludieren. Doch im Vergleich zu den fünf schwersten Sprachen der Welt erscheint Deutsch gleich viel einfacher.
Was macht eine Sprache kompliziert?
Gehen wir kurz auf die Frage ein, warum eine Sprache überhaupt kompliziert ist. Hier lassen sich grundsätzlich drei verschiedene Punkte zusammenfassen:
Nähe der Sprachen
Ein wichtiger Faktor ist die sprachliche Nähe. Sprachen, die einen gemeinsamen Ursprung haben, sind sich ähnlicher als Sprachen mit einem unterschiedlichen historischen Ursprung. Diese Ähnlichkeiten sind u. a. in Bereichen wie Alphabet, Phonetik und Grammatik erkennbar.
Beispiel:
gleicher Ursprung: Portugiesisch und Spanisch (beide romanischer Sprachfamilie)
unterschiedlicher Ursprung: Ungarisch (uralische Sprachfamilie) und Spanisch (romanische Sprachfamilie)
Komplexe Sprachregeln
Starke grammatikalische Differenzen und große Unterschiede bei der Satzkonstruktion von Ausgangs- und Zielsprache erschweren die Übersetzung. Auch viele Unregelmäßigkeiten und Ausnahmen bei den Sprachregeln sind oft eine zusätzliche Hürde. Weiterhin können Punkte wie ein umfangreicher Wortschatz, unbekannte Laute und Unterschiede in der Aussprache die Schwierigkeit einer Sprache weiter erhöhen.
Unterschiedliche Schriftzeichen
Ein weiterer Faktor sind Unterschiede beim Alphabet. Eine Sprache kann über zusätzliche Buchstaben verfügen, keine Vokale enthalten oder ganz von unserem lateinischen Alphabet abweichen. Diese unterschiedlichen Schriftzeichen machen eine Sprache für einen deutschen Muttersprachler zu einer schweren Sprache.
Was sind die Top 5 der schwierigsten Sprachen?
Mandarin
Eine der Sprachen mit den meisten Muttersprachlern weltweit ist auch gleichzeitig eine der Schwierigsten. Mandarin hat grundlegende Unterschiede zum Deutschen, allen voran natürlich die chinesische Schrift. Es gibt kein klassisches Alphabet, sondern viele Schriftzeichen. Diese über 80.000 Schriftzeichen sehen sich oft recht ähnlich.
Hinzu kommt, dass Mandarin eine tonale Sprache ist. Der Ton hat eine Auswirkung auf die Wortbedeutung und die Aussage eines Satzes. Viele Laute klingen ähnlich und sind für unser Gehör nur schwer zu unterscheiden. Es gibt sogar zwei verschiedene Schriftsysteme, eins für die gesprochene und eins für die geschriebene Sprache.
Koreanisch
Koreanisch ist eine der wenigen Sprachen, die keine nachweisbare genealogische Beziehung zu einer anderen Sprache hat. Diese einzigartige Sprache besteht aus Zeichen, die Konzepte darstellen. Dabei sollen die Konsonanten die Artikulation von Lippen, Zunge und Mund darstellen.
Vor allem die Wortstellung im Koreanischen ist sehr unterschiedlich zum Deutschen: Subjekt – Objekt – Verb. Zusätzlich bestimmen umfassende und komplexe Höflichkeitsformen die koreanische Sprache. Status und Förmlichkeit sind sehr wichtig und spiegeln sich in Substantiven und Endungen von Verben wider. Als agglutinierende Sprache werden auch grammatische Funktionen als Suffixe an die jeweiligen Wörter gehängt.
Ungarisch
Die ungarische Grammatik übertrifft alles, was wir kennen. Hier gibt es je nach Definition zwischen 5 und über 40 Fällen und allgemein die schwierigsten Regeln überhaupt. Auch das ungarische Alphabet ist sehr vielfältig und besitzt insgesamt 44 Buchstaben. Davon existieren 16 nicht in unserer Sprache, und einige ungarische Buchstaben bestehen aus mehreren einzelnen Buchstaben (Digraphen und Trigraphen).
Wie bereits Koreanisch ist auch Ungarisch eine agglutinierende Sprache. Durch an die Wortstämme angehängte Suffixe werden Besitz oder Zeitlichkeit ausgedrückt. Dafür gibt es keine Präpositionen oder Possessivpronomen, sondern es werden beliebig viele Suffixe an die Wörter gehängt.
Arabisch
Der wohl bekannteste Unterschied und die gleichzeitig größte Herausforderung besteht sicher im Schreiben von rechts nach links und dem eigenen Alphabet. Die 28 Buchstaben des Alphabets können mehrere Formen haben. Dies hängt jeweils von der Stellung des Buchstabens innerhalb des Wortes ab.
Im Arabischen wird die Reihenfolge Verb – Subjekt – Objekt genutzt und Vokale werden nicht geschrieben, sondern lediglich gesprochen. Statt auf Suffixe liegt im Arabischen der Fokus auf Präfixen, die die Wortbedeutung ändern. Auch diakritische Zeichen kommen oft zum Einsatz, um die Aussprache und Bedeutung zu verändern.
Japanisch
Japanisch reiht sich in unsere Top 5 der schwierigsten Sprachen ein. Diese Sprache ist sehr unterschiedlich, je nachdem, ob sie geschrieben oder gesprochen wird. Insgesamt gibt es drei Schriftsysteme und zwei Silbensysteme mit Tausenden an Zeichen, die beherrscht werden müssen, um Japanisch zu verstehen.
In der japanischen Sprache gibt es eine andere Wortstellung, melodische Betonung und viele Höflichkeitsformen. Zudem gibt es keine Leer- oder Satzzeichen, sondern es wird ohne Lücken geschrieben. In Bezug auf die Grammatik gibt es sehr starke Unterschiede zur deutschen Sprache, und auch hier wird wie im Ungarischen auf agglutinierende Sprache gesetzt.
Bei diesen Sprachen lohnt es sich mehr denn je, einen Profi für die Übersetzung zu kontaktieren. Dadurch werden nicht nur peinliche Kommunikationsfehler vermieden, sondern ein qualitativ hochwertiges Ergebnis geliefert. Bei ALTRAA Fachübersetzungen informieren wir dich gerne bezüglich unserer Übersetzungsdienste für diese und viele weitere Sprechen.